Monatsarchiv: August 2012

Seite 332

Typus
Bauernopfer
Quelle
Bock 1978
Dissertation:
Seite: 332, Zeilen: 22-26
 
Fundstelle:
Seite(n): 325, Zeilen: 10-15
 
Im wirklichen Dialog als dem eigentlichen Ort der Erziehung versucht der Erzieher nicht, dem anderen Wesensfremdes aufzuoktroyieren,sondern das Wesen des anderen aus der Potentialität in die Aktualität zu überführen. [FN 3]


[[FN 3] Buber,Martin: Elemente des Zwischenmenschlichen. In: Das dialogische Prinzip. Heidelberg 31973. S. 271-298. hier: S. 287.]

Aber während durch die Propaganda dem anderen etwas ihm letztlich Wesensfremdes aufoktroyiert wird, soll im Dialog, der nach BUBER seinen eigentlichen Ort in der Erziehung hat,[FN 91] das Wesen des anderen aus der Potentialität in die Aktualität überführt werden. Damit ist der echte Dialog angesprochen […].


[FN 91] Vgl. Buber, Martin: Elemente des Zwischenmenschlichen. A. a. O.; bes. S. 273 f.



Anmerkung
Die Verfasserin verweist im folgenden Satz auf Bock (1978); für den Leser ist jedoch nicht erkennbar, dass sie die vorliegende Aussage ebenfalls sinngemäß von ihr übernimmt. Bei Buber (1973) findet sich obiger Sachverhalt in dieser Form nicht.
 

Bock 1978

Angaben zur Quelle

Autorin Irmgard Bock
Titel Kommunikation und Erziehung. Grundzüge ihrer Beziehungen
Ort Darmstadt
Verlag Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Jahr 1978
Umfang VI, 509 S.

ISBN 3-534-07886-1
Anmerkung Zugl.: München, Univ., Habil.-Schr., 1977
   
Literaturverz.   ja
Fußnoten   ja

Seite 317

Typus
Bauernopfer
Quelle
Hupperschwiller 1970
Dissertation:
Seite: 317, Zeilen: 04-07
 
Fundstelle:
Seite(n): 061, Zeilen: 11-17
 
Sobald es ihm gelingt, die eigene Person aus ihrer Mittelpunktstellung herauszurücken, wird er fähig zu ersten autonomen und und – im Vergleich zu bisherigen – abstrakterem Norm- und Werteverständnis. Unter dem Beistand verständiger Eltern […] vermag der Jugendliche […], sobald er fähig wird, die eigene Person aus ihrer Mittelpunktstellung herauszurücken, ein erstes autonomes, nun abstrakteres Norm- und Wertsystem zu errichten.


Anmerkung
Auch wenn der Satz der Verfasserin grammatisch verunglückt, ist erkennbar, was gemeint ist. Hupperschwiller (1970) wird unmittelbar zuvor für ein wörtliches Zitat angeführt; für diese Aussage wird keine Quelle genannt.
 

Seite 309

Typus
Verschleierung
Quelle
Cloer 1969
Dissertation:
Seite: 309, Zeilen: 02-05, 101-102
 
Fundstelle:
Seite(n): 651; 655, Zeilen: 104; 13-16, 103
 
Die Entscheidungsbereitschaft des Kleinstkindes kommt noch nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Befehl des Erziehers und durch Einübung fester Gewöhnung. [FN 1]


[FN 1] Hollenbach,Johannes M.: Handbuch der Elternbildung. Köln 2966. Band 1. S. 418.

[Seite 655, Z. 13-16]

„Zur sittlichen Entscheidungsbereitschaft des Kleinkindes kommt es daher nicht aus eigenem inneren Antrieb. Es bedarf dazu des Befehls seiner Erzieher in Verbindung mit der Einübung fester Gewöhnung.“ [FN 20]


[Seite 651, Z. 104]

[[FN 5] J. M. Hollenbach: […]] In: Handbuch der Elternbildung, Köln 1966, Bd. 1, S. 416; […]

[Seite 655, Z. 103]

[FN 20] So Hollenbach, a. a.O., S. 418.



Anmerkung
Johannes Michael Hollenbach ist nicht, wie die Verfasserin angibt, der Autor des ersten Bandes des Handbuchs der Elternbildung, sondern hat lediglich den Artikel Die psychologischen Bedingungen der Gewissensbildung auf S. 409-426 verfasst.

Sowohl an dieser Stelle als auch im Literaturverzeichnis unterschlägt die Verfasserin Titel und Seitenzahl von Hollenbachs Artikel sowie den Herausgeber des Handbuchs, Joseph Anton Hardegger. Offenbar übernimmt sie
daher die unvollständigen Angaben aus Cloer (1969), bei dem diese ebenfalls nicht vorhanden sind, und das –
sinngemäß bis auf „Kleinstkindes“ richtig wiedergegebene – Hollenbach-Zitat. Sie erweckt hier den Eindruck, eine von Cloer – wenn auch durch die fehlenden bibliografischen Angaben mangelhaft – erbrachte Rezeptionsleistung selbst erbracht zu haben. Die Jahresangabe „2966“ ist ein offensichtlicher Tippfehler.
 

Cloer 1969

Angaben zur Quelle

Autor Ernst Cloer
Titel Gewissen und Gewissensbildung
Sammlung Katechetische Blätter – Kirchliche Jugendarbeit. Zeitschrift für Religionspädagogik und Jugendarbeit
Herausgeber Deutscher Katechetenverein [u.a.]
Ort München
Verlag Kösel
Jahr 1969
Jahrgang 94.
Seiten 650-661

   
Literaturverz.   ja
Fußnoten   ja

Seite 233

Typus
Verschleierung
Quelle
Auer 1971
Dissertation:
Seite: 233, Zeilen: 01, 04-06
 
Fundstelle:
Seite(n): 176, Zeilen: 03-08
 
[Z. 1]

[Zugrunde liegt die Einsicht, daß sich im Sittlichen kategoriale Werte (Gerechtigkeit,Treue,Keuschheit u.a.) realisieren und] eben darin der Mensch sich als Person verwirklicht.

[Z. 4-6]

Der Selbstvollzug der Person vor dem Absoluten verwirklicht sich in sittlichen Einzelhandlungen.

Dieser Bestimmung liegt die Einsicht zugrunde, daß im Sittlichen einerseits kategoriale sittliche Werte (wie Gerechtigkeit, Treue, Keuschheit) realisiert werden, daß sich eben darin andererseits der Mensch selbst als Person aktuiert […]. Der Selbstvollzug der Person vor dem Absoluten verwirklicht sich konkret also in partikulären sittlichen Einzelhandlungen […].


Anmerkung
Fortsetzung von der Vorseite (s. Anmerkung dort)
 

 


 

Typus
Verschleierung
Quelle
Auer 1971
Dissertation:
Seite: 233, Zeilen: 08-12
 
Fundstelle:
Seite(n): 176; 177, Zeilen: 27-29; 01-04
 
Alfons Auer sieht unter dem Begriff ‚Integrierung‘ alle Dimensionen – die heilsgeschichtlich-vermittelte Wirklichkeit des neuen Seins, die Interpretation der Welt aus dem Glauben an diese neue Wirklichkeit und die daraus entwickelte Verifizierung im sittlichen Vollzug zusammengefaßt. [Seite 176, Z. 27-29]

Weil unter dem dritten Stichwort, dem der „Integrierung“, alle Dimensionen – die heilsgeschichtlich vermittelte Wirklichkeit des „neuen Seins“ in Christus, die Interpretation der Welt aus dem Glauben

[Seite 177, Z. 1-4]

an diese Wirklichkeit und die ethisch-spirituelle Verifizierung im sittlichen Vollzug […] – zugleich eingeholt werden können […].



Anmerkung
Der Leser würde hier eine selbstständige Beschreibung dessen erwarten, was Auer unter „Integrierung“ versteht. Tatsächlich übernimmt die Verfasserin ihre Ausführungen aber direkt aus Auer (1971), ohne auf dessen Text zu verweisen.
 

Seite 232

Typus
Verschleierung
Quelle
Auer 1971
Dissertation:
Seite: 232, Zeilen: 19-21, 29-30
 
Fundstelle:
Seite(n): 174; 176, Zeilen: 22-24; 03-07
 
[Z. 19-21]

Kirchliche Verkündigung hat den Sinn aller innerweltlichen Aufgaben aufzuweisen, muß zeigen, daß sie göttliche Heilsaufgaben sind.

[Z. 29-30]

Zugrunde liegt die Einsicht, daß sich im Sittlichen kategoriale Werte (Gerechtigkeit,Treue,Keuschheit u.a.) realisieren und [eben darin der Mensch sich als Person verwirklicht.]

[Seite 174, Z. 22-24]

Die kirchliche Verkündigung hat also den Sinn aller innerweltlichen Aufgaben aufzuweisen, sie hat darzutun, daß sie göttliche Heilsaufgaben sind.[FN 80]

[Seite 176, Z. 3-7]

Dieser Bestimmung liegt die Einsicht zugrunde, daß im Sittlichen einerseits kategoriale sittliche Werte (wie Gerechtigkeit, Treue, Keuschheit) realisiert werden, daß sich eben darin andererseits der Mensch selbst als Person aktuiert […].


[FN 80] Vgl. dazu vor allem Grundzüge einer christlichen Ethik 17—26.



Anmerkung
Die Verfasserin beschäftigt sich an dieser Stelle mit Willem van der Marcks Grundzüge einer christlichen Ethik (1967) und Josef Fuchs‘ Gibt es eine spezifisch christliche Moral? (1970). Die betreffenden Aussagen kommen inhaltlich lediglich in abweichender Form bei den genannten Autoren vor; der Wortlaut wird eindeutig von Auer (1971) bezogen. Auch im Umfeld dieser Sätze wird aus Auers Rezeption der beiden Schriften übernommen, jedoch nicht so klar nachweisbar wie hier. – Fortsetzung auf der nächsten Seite.
 

Seite 225

Typus
Bauernopfer
Quelle
Auer 1977
Dissertation:
Seite: 225, Zeilen: 04-22, 103-112
 
Fundstelle:
Seite(n): 064; 065; 074, Zeilen: (S. 64) linke Spalte 27-32, 40-46; rechte Spalte 01-05, 38-46; (S. 65) linke Spalte 01-10; (S. 74) rechte Spalte 03-15
 
Die Vertreter einer Glaubensethik [FN 2] gehen davon aus, daß christliche Sittlichkeit nicht autonom ist, sondern aus dem Glauben entwickelt werden muß. Soweit nicht explizit vorhanden, müssen danach konkrete ethische Normen durch Ableitung oder Anwendung von der christlichen Botschaft her entwickelt werden. Je nach Ausformung der Denkansätze beziehen sich die Glaubensethiker auf die Bibel, die Tradition oder das Lehramt. In der Beschreibung des „christlichen Sinnhorizontes“ finden sie allgemeine Zustimmung. Strittig werden ihre Thesen dort, wo es um die Methoden der Normenfindung geht.
Ein Beispiel für die Argumentation der Glaubensethiker ist die folgende Aussage von Hans Urs von Balthasar: „Die konkrete Existenz Christi – sein Leben, Leiden, Sterben und endgültig leiblich Auferstehen – hebt alle übrigen Systeme ethischer Normierung in sich auf; sittliches Handeln von Christen hat sich im letzten nur vor dieser Norm zu verantworten. Die in der Person Christi vollbrachte Synthese des gesamten Willens des Vaters ist eschatologisch und unüberbietbar, deshalb a priori universal normativ.“ [FN 3]


[FN 2] vgl. dazu u.a.:
Stöckle,Bernhard: Autonome Moral. In: Stimmen der Zeit. 98 (1973). S. 723 – 736.
ders.: Grenzen der autonomen Moral. München 1974.
ders.(Hrsg.): Wörterbuch christlicher Ethik. Freiburg 1975.
Ratzinger,Josef )Hrsg.): Prinzipien christlicher Moral. Einsiedeln 1976 (mit Beiträgen von Heinz Schürmann und Hans Urs von Balthasar).
Scheffczyk,Leo: Die Theologie und das Ethos der Wissenschaften. In: Münchener Theologische Zeitschrift. 25 (1974). S.336-358.

[[FN 3] Balthasar,Hans Urs von: Neun Sätze zur christlichen Ethik. In: Ratzinger,Josef (Hrsg.): a.a.O. S. 67-93. hier: S.74.]

[Seite 64, li. Sp., Z. 27-32]

Die Vertreter einer Glaubensethik [EN 7] verbinden mit dem Begriff der Autonomie […] die Leugnung eines weltüberlegenen Gottes.

[Seite 64, li. Sp., Z. 40-46]

Jedenfalls kann nach ihrer Auffassung christliche Sittlichkeit nicht autonom, sondern muß aus dem Glauben entwickelt werden. Von der christlichen Botschaft her müssen durch Ableitung oder Anwendung oder wie immer sonst konkrete ethische Normen entwickelt werden,

[Seite 64, re. Sp., Z. 1-5]

soweit sie nicht darin explizit enthalten sind. Die Glaubensethik stellt sich in verschiedenen Ausformungen dar, je nachdem sie sich hauptsächlich auf die Bibel, auf die Tradition oder auf das Lehramt beruft.

[Seite 64, re. Sp., Z. 38-46]

Sie sagen Beachtliches aus zur Bestimmung des „christlichen Sinnhorizonts“ und können insoweit der allgemeinen Zustimmung gewiß sein. Aber ihre Thesen werden schwierig, wenn sie […] eine bestimmte Meinung über Normenfindung insinuieren – so etwa, wenn H. Urs von Balthasar schreibt:

[Seite 65, li. Sp., Z. 1-10]

„Die konkrete Existenz Christi – sein Leben, Leiden, Sterben und endgültig leiblich Auferstehen – hebt alle übrigen Systeme ethischer Normierung in sich auf; sittliches Handeln von Christen hat sich im letzten nur vor dieser Norm zu verantworten … Die in der Person Christi vollbrachte Synthese des gesamten Willens des Vaters ist eschatologisch und unüberbietbar, deshalb a priori universal normativ.“[EN 9]


[Seite 74, re. Sp., Z. 3-15]

[EN 7] B. Stöckle, Autonome Moral. Kritische Befragung des Versuchs zur Verselbständigung des Ethischen, in: Stimmen der Zeit 98 (1973) 723-736; ders., Grenzen der autonomen Moral, München 1974; ders. (Hrsg.), Wörterbuch christlicher Ethik (Herderbücherei 533) Freiburg 1975; […] J. Ratzinger (Hrsg.), Prinzipien christlicher Moral, Einsiedeln 1976 (mit Beiträgen von H. Schürmann und H. Urs von Balthasar); L. Scheffczyk, Die Theologie und das Ethos der Wissenschaften, in: Münchener Theol. Zeitschrift 25 (1974) 336-358; […]

[[EN 9] In: J. Ratzinger, Prinzipien christlicher Moral 74.]



Anmerkung
Die Verfasserin übernimmt von Auer (1977) fast die gesamte Seite mitsamt fünf Literaturreferenzen, ohne dies kenntlich zu machen. Auer wird in der vorliegenden Arbeit zum ersten Mal am Ende des folgenden Absatzes auf der nächsten Seite erwähnt. Von den Literaturreferenzen werden anscheinend mindestens vier nicht überprüft:

1. Bei der ersten Referenz findet sich sowohl bei der Verfasserin als auch bei Auer eine falsche Namensschreibung: Der Autor heißt Bernhard Stoeckle.

2. Die von Joseph Ratzinger – dessen Vorname im Literaturverzeichnis richtig, hier aber falsch geschrieben wird – herausgegebenen Prinzipien christlicher Moral erschienen in erster Auflage 1975, in zweiter 1981. Eine Auflage von 1976 existiert nicht. Im Literaturverzeichnis findet sich das Werk ebenfalls mit falscher Jahreszahl.

Weiterhin lautet das Zitat bei von Balthasar im Original: „Die konkrete Existenz Christi – sein Leben, Leiden, Sterben und endgültig leiblich Auferstehen – hebt alle übrigen Systeme ethischer Normierung in sich auf; sittliches Handeln von Christen hat sich im letzten nur vor dieser Norm zu verantworten, die selbst das Urbild des vollkommenen Gehorsams an Gott den Vater darbietet. [Es folgen zwei längere Sätze, die hier nicht wiedergegeben werden.] Die in der Person Christi vollbrachte Synthese des gesamten Willens des Vaters ist eschatologisch und unüberbietbar, deshalb a priori universal normativ.“

Die Verfasserin bricht bei der Zitatwiedergabe also einfach vor dem Ende des ersten Satzes ab und setzt unmittelbar mit dem letzten Satz fort, ohne dies in irgendeiner Form kenntlich zu machen. Der wiedergegebene Text ist bis auf die Auslassungszeichen mit dem bei Auer identisch. Dass ihr der Originaltext vorliegt, ist daher zweifelhaft, auch wenn sie in FN 3 den Titel des Aufsatzes und Anfangs- und Endseitenzahl nennt, die sich bei Auer nicht finden.
 

Auer 1977

Angaben zur Quelle

Autor Alfons Auer
Titel Autonome Moral und christlicher Glaube
Sammlung Katechetische Blätter. Zeitschrift für Religionsunterricht – Gemeindekatechese – Kirchliche Jugendarbeit
Herausgeber Deutscher Katecheten-Verein e.V. [u.a.]
Ort München
Verlag Kösel
Jahr 1977
Jahrgang 102.
Seiten 60-76

Anmerkung Die Quellen Auer 1971 und Auer 1977 haben denselben Titel.
   
Literaturverz.   ja
Fußnoten   ja

Seite 218

Typus
Verschleierung
Quelle
Bujo 1979
Dissertation:
Seite: 218, Zeilen: 101-105
 
Fundstelle:
Seite(n): 194, Zeilen: 15-20, 24-26, 104-105
 

Der Begriff „synteresis“ meint die „syneidesis“ und beruht auf einem Schreibfehler in einem Kommentar des Hl. Hieronymus (vgl. dazu u.a.: Waldmann,M.: Synteresis oder Syneidesis? Ein Beitrag zur Lehre vom Gewissen. In: ThQ 119 (1938). S. 332-371).

[Z. 15-20]

Die Synteresis-Lehre geht auf Hieronymus zurück, der in seinem Ezechielkommentar […] die platonische Lehre von den Seelenteilen mit den vier Wesen der Ezechielvision in Verbindung bringt. Nachdem er drei Seelenteile […] gedeutet hat, führt er den vierten mit der Bemerkung ein, daß es sich um jenen Seelenteil handle, den die Griechen Synteresis (συντήρησις) nennen […].

[Z. 24-26]

Wie wir heute genau wissen, ist diese Wortbildung Synteresis aus einer Verwechslung mit Syneidesis entstanden, geht also auf einen Schreibfehler zurück[FN 3].


[FN 3] M. WALDMANN, Synteresis oder Syneidesis? Ein Beitrag zur Lehre vom Gewissen, in: ThQ 119 (1938) 332–371; […]



Anmerkung
Waldmann (1938) vertritt die Ansicht, „daß aus itazistisch geschriebenem CYNIDICIN durch verschiedene Schreibfehler […] ‚στντήρησιν‘ entstand“ (S. 333) und „daß Hieronymus nicht στντήρησιν, sondern συνείδησιν geschrieben hat“ (S. 335). Er ist also der Meinung, dass nicht Hieronymus einen Fehler gemacht hat, sondern diejenigen mehrere, die seine Schriften überliefert haben.

Dass die Verfasserin hier – sich auf Waldmann berufend – zu der Einschätzung gelangt, die Ursache für den Begriff „synteresis“ sei ein Schreibfehler in einem Kommentar des Hieronymus, ist nicht konsistent; offenbar schreibt sie nur oberflächlich aus Bujo (1979) ab, ohne dass ihr Waldmann (1938) vorliegt. Im Literaturverzeichnis wird der Aufsatz nicht erwähnt.